Über Hanne Landgraf
Ein Leben für soziale Gerechtigkeit
„Seid mutig, schaut hin und helft!“, war die Lebensphilosophie und das Vermächtnis von Hanne Landgraf (1914-2005), der Namensgeberin der Stiftung. Soziales Engagement, Zivilcourage und ihr politischer wie konkreter Einsatz für benachteiligte Menschen standen im Lebensmittelpunkt der Karlsruher Sozialpolitikerin und AWO-Mitbegründerin.
Ihr Name steht in Karlsruhe für den engagierten politischen und konkreten Einsatz zugunsten benachteiligter Menschen. Zeitlebens war sie eine engagierte Streiterin für Menschen in Not, für soziale Gerechtigkeit und Chancengleichheit. Der Kampf gegen Kinderarmut war ihr dabei ein besonderes Anliegen. Persönlich ging sie zu den unmittelbar betroffenen Menschen, informierte sich über ihre Nöte, kümmerte sich um direkte Hilfe, verschaffte ihnen Gehör im Stadtrat, im Landtag, in der Gesellschaft.
Für ihre Arbeit wurde Hanne Landgraf mit dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse ausgezeichnet und 1993 zur Ehrenbürgerin der Stadt Karlsruhe ernannt. Die AWO ehrte sie 1974 mit der Marie-Juchacz-Plakette, der höchsten Auszeichnung des Sozialverbandes.
Hanne Landgraf legte noch zu Lebzeiten den finanziellen Grundstock zur Gründung der Stiftung.
Mit viel Herz und realistischem Verstand
Hanne Landgraf wurde am 14. Oktober 1914 als Tochter des Karlsruher Sozialdemokraten Karl Siebert geboren. Sie verstarb am 19. Januar 2005.
Im Oktober 1914, kurz nach Ausbruch des 1. Weltkrieges, in Karlsruhe als erstes von sechs Kindern als Johanna Siebert geboren, wuchs Hanne Landgraf in einem von der sozialistischen Arbeiterbewegung geprägten Milieu auf und hatte somit von Kindesbeinen an erfahren, „dass man für eine Besserstellung der Lebensverhältnisse kämpfen musste.“
1946 trat sie in die SPD ein und gehörte von 1953 bis 1969 dem Karlsruher Stadtrat, von 1966 bis 1976 dem Landtag von Baden-Württemberg an. Gemeinsam mit ihrem Vater Karl Siebert zählte sie 1946 zu den Neugründern des AWO-Kreisverbandes. Sie war lange Jahre Vorsitzende des Kreisverbandes Karlsruhe-Stadt und stellvertretende Vorsitzende im Bezirksverband Baden.
Darüber hinaus Sie war sie in vielen Vereinen aktiv: Vorsitzende des Müttergenesungswerkes, 83 Mitgliedsjahre und Ehrenmitglied im Karlsruher Sportverein FSSV, den sie 1945 mit ihrem Vater Karl Siebert aufbaute und wo sie viele Jahre als Kinderturnwartin tätig war. Sie gehörte der freireligiösen Gemeinde an.
Nach ihr benannte die AWO Karlsruhe Stadt e.V. ihr Seniorenzentrum in Grötzingen, das Hanne-Landgraf-Haus.
Hanne Landgraf war mit Rolf Landgraf verheiratet, der 2011 verstarb. Zu ihrer Familie gehören eine Tochter und eine Enkeltochter.